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10. Mai 2017

Trump, Porno, Kaffee

Royal Flush

Jetzt dauert es nur noch drei Monate, dann werden die Tage wieder kürzer,... Eine schreckliche Information, die noch an Schrecken zunimmt präzisiert man sie mit: ..kürzer als der heutige.

Wie dem auch sei, wagen wir zur Abwechslung einen Blick in die Post-Trump-Ära. Ein Begriff übrigens, der schon ab nächstem Jahr zum Wort des Jahres erklärt werden könnte. Für den Fall, dass die UNESCO den Urheber dieses verheissungsvollen Bonmots sucht, schreibe ich mich schwupps in die internationale Hashtagliste ein.
Die UNESCO hat nämlich derweil noch mit anderen Problemen zu kämpfen. Der islamische Zentralrat einer nordpakistanischen Provinz hat in Wien, beim Hauptsitz der UNESCO, eine Aufsichtsbeschwerde palziert. Den Schafezüchtern am Hindukusch ist die Absicht, "Pornos im Internet" auf die Liste des Weltkulturerbes zu setzten, ein Dorn im Auge. Wer hätte das gedacht, aber angeblich gibt es immer noch bewohnte Ecken, wo kein Internet hinkommt.

In der Redaktion haben wir seit anfangs Woche eine neue Kaffeemaschine. Mir fiel es bis heute nicht auf, aber wenn ich mich zurückerinnere an die Zeit, als mein damaliger Arbeitgeber anfing, Kaffee vergünstigt* an seine Mitarbeiter abzugeben, war es doch so, dass wenn die Brühe in der Tasse war und man bereits versonnen daran sog, eine kurze Spülsequenz einsetzte, um die Schläuche vor der nächsten Tasse minimal zu reinigen. Unsere neue Maschine ist so programmiert, dass sie ihre Arbeit mit der Spülsequenz aufnimmt. Das heisst, sobald man sein Getränk ausgewählt hat, fliesst ein undefinierbares Stück Halbflüssiges aus dem Rohr. Auf dem Tassenboden bereitet sich ein Fleck aus, dessen Farbe an etwas durch eine Katze ausgeworfenes erinnert.
Früher floss dieser Rotz in eine Auffangschale und die musste alle naselang entleert und gereinigt werden. Heutzutage entsorgt es der hungrige Latte- und Kaffeejunkie zum Frühstück. Genial!

*In den Neunzigerjahren gingen Grossunternehmen dazu über, Kaffee und kaffeeähnliche Heissgetränke für die Belegschaft beinahe umsonst anzubieten. Bei uns sah dies so aus: Jeder hatte eine sog. Kaffeekarte auf die durch die Sekretärin ein Geldbetrag, den man ihr in bar auszuhändigen hatte, draufgeladen werden konnte. Zum Aufladen der Karte begab sie sich zur Kaffeemaschine, loggte sich irgendwie in die Verrechnungseinheit ein und verwandelte den Schein in auf der Karte gespeichertes Guthaben. Fragt mich nicht, wie das genau funktionierte. Es klappte erstaunlich gut und nur der Verlust der Karte führte zu mehr oder weniger Fisimatenten, abhängig natürlich vom Guthaben, das damit verschütt ging.
Ein Kaffee kostete 0.10 Franken oder zu Deutsch: Zehn Rappen. Lud man also zum Beispiel ein Zwanzigernötli auf die Karte, konnte man der Maschine damit zweihundert Tassen Kaffee aus den Schläuchen leiern. Der Kaffeekonsum schoss unkontrolliert in die Höhe. Es war die Zeit der ersten Kaffeetoten. Bei meinem moderaten Verbrauch hielt die mit zwanzig Franken aufgeladene Karte plus où moins ein Jahr, und zum Aufladen musste mir die Sekretärin jedes Mal die Prozedur neu erklären. Vom Geld, das so eingesammelt wurde, bezahlte die Firma nicht etwa Verbrauchsmaterial (Kaffee, Weisser, Zucker...) oder die Amortisation der Maschine. Nein, der Betrag wurde im Rahmen des Jahresendgelages der Abteilung auf den Kopf gehauen. Angereichert mit weiteren Fränkleni aus der Portokasse, reichte es jeweils für mehrgängige Menüs, die mit alkoholischen Getränken aus dem oberen U/min-Bereich der Verdauung zugeführt und dazu mit handgerollten Raucherwaren aus der Karibik be(weih)räuchert wurden.

Dies war auch die Zeit der ersten Laptops und der ein oder andere verlegte seinen Arbeitsplatz gezielt in die Kaffeemaschinennähe.

Nach Ground Zerro kam die Homeofficezeit (der direkte Zusammenhang muss noch erforscht werden) und die Firmen schenkten sich das Kaffeeregiment. Einsparungen in Millionenhöhe, der Fördermittel des Bereichs "Kaffeeausgabe an die Belegschaft", waren die Folge.

Heute besinnt man sich der guten alten Zeit und holt die Leute wieder in die Bürotürme. Der erste Kaffee am Tag ist bei uns umsonst. Punkt! Administrativer Aufwand: fast null. Selbstreinigende Kaffeemaschinen passen dabei perfekt in diese Welt.

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D J B r u t a l o @ S ç h n u l l i b l u b b e r.ç h

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